Golf

Stell Dich gut mit Amun!

Marc Brando
April 15, 2022
Wer in den Hamburger Frühjahrsferien verreist, steht entweder auf dem Weg nach Lech auf der A9 im Stau oder sitzt im Flieger nach Hurghada in Ägypten. Insbesondere Soma Bay hat es den Hanseaten angetan, weil es neben Sonnengarantie dort einen Robinson Club und eines der schönsten Hausriffe und Kite-Reviere weltweit gibt. Soma Bay ist aber auch eine perfekte Golf Destination!

Flieger, grüß mir die Sonne! 

Condor fliegt wöchentlich fünfmal nonstop Hurghada an. Los geht es in Hamburg immer vormittags, der Rückflug landet abends. Das Ticket kostet im Frühjahr ungefähr 300 Euro, hinzu kommen 100 Euro für Gepäck und weitere 100 Euro für eine große Golftasche mit zwei Standbags.

Das Schönste an Hurghada ist die Hauptstraße in den Süden 

Hurghada ist das touristische Zentrum Ägyptens, verfügt aber nur über einen 9 Loch Golfplatz und ist nicht mal auf dem zweiten Blick schön. Deutschsprachige Golfer fahren daher zumeist entweder ins nördlich gelegene El Gouna (27 Löcher) oder südlich nach Makadi Bay (18 Löcher) und Soma Bay (18 Löcher). Da beide Orte nur 20 Minuten auseinander liegen, ist der Süden unseres Erachtens die bessere Wahl für Golfer! 

Von der Sonne geküsst, vom Winde verweht

Während Makadi Bay mit seinem Wasserpark und dessen 50 Rutschen für Familien erste Wahl sein dürfte, ist Soma Bay besonders bei Erwachsenen beliebt. 

Soma Bay erstreckt sich über 8 km Küstenlinie, die Durchschnittstemperatur beträgt 28 Grad und die Sonne scheint an 357 Tagen im Jahr! Brütend heiß ist es dank des ständig wehenden Windes jedoch nicht. Allerdings kann der Wind auch mal bis zu 70 km/h blasen, was dann nicht nur des Kiters Herz sondern auch das des Golfers höher schlagen lässt. Beim Ersten aus Freude, beim Zweiten aus Verzweiflung. Also stell Dich gut mit Amun, dem ägyptischen Wind- und Fruchtbarkeitsgott!


Golf in Soma Bay

Golflegende Gary Player hat einen anspruchsvollen und dennoch fairen Golfplatz designt, auf dem seit 1998 sowohl Anfänger als auch Fortgeschrittene ihren Spaß haben – zumindest, wenn es windstill ist. 

Die Fairways waren bei unserem Besuch im März in einem sehr gepflegten Zustand, was in Anbetracht eines Desert-Courses mit einem täglichen Wasserbedarf von 1,2 Millionen Liter (!) keine Selbstverständlichkeit ist. Gut, dass dieser Bedarf komplett durch geklärtes Brauchwasser der umliegenden Hotels gedeckt wird.

Triffst Du das Fairway nicht, liegt der Ball irgendwie immer im Sand. Dieser ist durch den Wind jedoch so hart, dass Du den Ball mit einem mittleren Eisen meist gut spielen kannst. Die Grüns sind schnell aber spurtreu. 

Atemberaubend schön sind die ins Meer reinragenden Par 3 Löcher an den Bahnen 5 und 14. Auf einer unserer Runden hat der Wind den wirklich gut getroffenen Ball zweimal unbarmherzig ins Meer geweht. Als unser Flightpartner seinen dritten Ball daraufhin direkt in den Wind spielte, lies dieser plötzlich nach und der Ball landete auf dem Nachbar-Fairway. Golf in Soma Bay ist tricky und niemals langweilig! 

Der Preis für einen 2er-Flight im empfehlenswerten Golfcart beträgt 200 Euro für 18 Löcher. Solltest Du nur 9 Löcher spielen wollen, empfehlen wir die ersten Neun. Die Reservierung einer Tee Time ist zumindest nachmittags nicht erforderlich.

Welcome home – unsere Hotelempfehlung

Für wen Golf noch immer ein elitärer Sport ist, wird sich in dem direkt am Golfplatz liegenden “Cascades” oder den anderen beiden 5-Sterne-Hotels “Sheraton” und “Kempinski” sehr wohl fühlen. Der Hotelstandard ist hier erwartungsgemäß hoch, dafür ist aber auch alles etwas distinguierter und leider auch unpersönlicher.

Deutlich sportlicher und legerer ist es im beliebten “Robinson Club”, aber unsere Hotelempfehlung für Pirates Golfer ist das sehr chillige BREAKERS! 

Bereits an der Rezeption des 4-Sterne-Hotels wirst Du mit “Welcome home” begrüßt, was nur den überrascht, der nicht zu den 60 Prozent gehört, die als Stammgäste immer wieder hierher- kommen.

"Im Hotel gilt die Breakers-Time, wodurch die Sonne eine Stunde später untergeht."


Die Hälfte der Gäste im BREAKERS sind Taucher oder Kitesurfer, jeder dritte Gast ist Alleinreisender. Es gibt keinen Dresscode, der Pool und das Fitnessstudio sind rund um die Uhr geöffnet. Wobei die Uhren hier ohnehin anders gehen, denn für Hoteldirektor Stefan ist Zeit der wahre Luxus! 

Daher gilt im Hotel die Breakers-Time, wodurch die Sonne eine Stunde später untergeht. So hat der tagaktive Gast abends heraus mehr Zeit, sich in eine der vielen Hängematten oder Daybeds zu lümmeln, während der DJ Lounge-Musik spielt und die Köche das leckere und abwechslungsreiche Buffet vorbereiten. Und wenn Stefan selbst am Kochtopf steht, bitte ihn nicht nur um seine köstliche Pasta Hawaii, sondern auch gleich um einen Tipp für Deine nächste Golfrunde. Denn wenn einer den Wind hier kennt und beherrscht, dann er! 


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