SB: Younes, in Deiner Instagram- Bio sprichst Du von “Ubuntu”. Was bedeutet für Dich Ubuntu und warum ist es für Dich so wichtig?
YEI: Ubuntu bedeutet Menschlichkeit und drückt aus, dass wir alle Teil eines großen Ganzen sind und unser aller Handeln Vorbildfunktion haben sollte. Umgangssprachlich könnte man es auch Empathie, Soziale Intelligenz oder Nächstenliebe nennen. Obwohl Ubuntu somit vielleicht etwas Romantisches anhaftet, hat es enorme Power. Ubuntu war der Grundstein des neuen Südafrika nach dem Ende der Apartheid.
Diese Geisteshaltung erklärt, warum man Dich immer freundlich und höflich erlebt. Was muss passieren, um Dich traurig oder gar böse zu erleben?
Man sollte jeden Menschen mit Respekt gegenübertreten. Man weiß nie, wer was durchgemacht hat und wie es einem anderen wirklich geht. Menschen oberflächlich allein aufgrund ihres Äußeren einzuordnen ist fatal und definitiv nicht Ubuntu!
Welche Hockey-Clubs haben einen festen Platz in Deinem Herzen?
Natürlich Hannover 78, bei deren 1. Herren ich die Saison 2019/20 nochmal gespielt habe, um sie beim Aufstieg zu unterstützen. Wegen Corona wurde der Spielbetrieb aber leider abgesetzt. Und natürlich den HTHC!
Woher rührt die Liebe zum HTHC?
Mit Wolle und DVD (Philip Heuer und Daniel von Drachenfels, Anm. D.Red.) habe ich in der Jugend und bei den Herren von Hannover 78 zusammen gespielt.Auf überregionalen Turnieren und Meisterschaften haben wir und schnell mit Alessio Ress, Tobi Hauke, Buggi Borchardt und den anderen Hamburger Jungs angefreundet. Aus Gegnern wurden gute Freunde und als ich dann beruflich nach Hamburg zu Radio Energy 97.1 gewechselt bin, kam nur der HTHC für mich in Frage.
Wo Du es aber nicht ganz in die 1. Herren geschafft hast...
Ich war im Kader der 1. Herren, gespielt habe ich aber in der zweiten Mannschaft. Abends auf hohem Niveau zu trainieren und dann um 4Uhr für die Moderation einer Morningshow aufzustehen, das passte einfach nicht. Dennoch hätte ich auf Initiative von Peter Krüger hin beinah Deutsche Meisterschaft gespielt. Leider konnte nicht rechtzeitig geklärt werden, ob ich spielberechtigt bin, da ich Anfang 2008 noch für Hannover 78gespielt hatte.
Dafür hast Du international Karriere gemacht!
(Lacht) Tatsächlich hatte ich die Ehre, für das Heimatland meines Vaters gegen Portugal, Gibraltar, Schottland und Italien zu spielen. Bei unserem einzigen geschossenen Tor sind die Jungs alle zur Eckfahne gelaufen und haben mit Tränen in den Augen gen Mekka gebetet. Unvergesslich!
Wenn ich mit Marokko eine Sportart verbinden sollte, wäre es Golf. Die European Tour gastiert regelmäßig im Königlichen Golfclub von Rabat und die meisten Plätze sind traumhaft schön!
Wenn es Corona erlaubt, will ich diese auch unbedingt zeitnah spielen! Golf ist seit rund einem Jahr meine große Leidenschaft.
Die Du wie auslebst?
Ich gebe meinen Schlägern Namen, lege den Ball nie besser, schreibe wirklich jeden Schlag auf und habe den Traum, 2024 vielleicht für Marokko an den Olympischen Spielen in Paris teilzunehmen.
In vier Jahren von der Platzreife zur Olympiateilnahme?
Man hört nicht auf zu spielen, weil man älter wird, sondern man wird älter, weil man aufgehört hat zu spielen! Kann sein, dass es ein Traum bleibt, aber ich lebe nur einmal und will es versuchen!
Zeit genug für Training hättest Du – Corona macht der Eventszene und damit bestimmt auch Dir als selbständiger Moderator schwer zu schaffen!
Mir geht es anders als vielen Kollegen noch ganz gut. Zum einen konnte ich in den letzten zehn Jahren etwas zurücklegen, zum anderen bin ich ganz gut vernetzt. So kam ich mit Spiel über drei Ecken und mit Hilfe meiner Hockeyhelden Büdi Blunck und Micki Hilgers an die Moderation der Strandkorb Open Airs in Hartenholm und der Hafencity.
"Man hört nicht auf zu spielen, weil man älter wird, sondern man wird älter, weil man aufgehört hat zu spielen."
Was machst Du, wenn Du weder golfst noch moderierst?
Ich nehme Podcasts auf, hoste eine Show auf H1TV namens „unsere Heimat, Deine Geschichte“, spreche aktuell ein Hörbuch ein, mache Reportagen für Tide fm und habe ein paar Shootings und TV Werbeproduktionen, bei denen ich vor der Kamera stehe.
Auch das Projekt „Hockeyhauptstadt Hamburg“, welches damals mit Lala Koòs zusammen entstanden ist, wird bald wieder aufleben.
Ich erlebe Dich als Freigeist. Hast Du ein Bild vor Augen, das Du mit Freiheit verbindest?
Ein Red Hot Chili Peppers Open Air am Beach und dabei surfen und den Songs lauschen.
Instagram: @younimond
@hockeyhauptstadthamburg