1974 hat der damalige Liebling des internationalen Jetsets Prinz Alfonso Hohenlohe seinen Freund Enrique Corcuera in Acapulco besucht. Don Enrique war ein begeisterter Tennisspieler, der nicht akzeptieren wollte, dass sein Grundstück zu klein für ein eigenes Tennisfeld war. Kurzerhand ließ er einen halb so großen Platz errichten, integrierte die angrenzenden Betonmauern mit in das Spiel, änderte die Spielregeln und schuf somit ein gänzlich neues Spiel.
Prinz Alfonso war sofort Feuer und Flamme für das schnelle Spiel und ließ für die Gäste in seinem legendären Marbella Clubzwei Courts errichten. Was anfänglich nur von einigen wenigen Adligen und Prominenten betrieben wurde, hat inzwischen allein in Spanien 5 Millionen Anhänger, womit Padel nach Fußball die zweitgrößte Sportart in Spanien ist!
Von solchen Zahlen kann Tim Neidhardt aktuell nur träumen, aber seine Geschichte ähnelt doch sehr der des Prinzen.
Tim war für einen längeren Auslandsaufenthalt in Spanien und versüßte sich das dortige Leben mit Tennis spielen, bis eines Tages seine einheimischen Freunde ihn zum Padel einluden. Ein Kulturschock für Tim, denn nach seiner Wahrnehmung hatte Padel mit Tennis ungefähr so vielgemeinsam wie Minigolf mit Golf. Mit entsprechend breiter Brust ging der erfolgsgewöhnte Hamburger auf den Court, um diesen nach schweißtreibenden und einseitigen Ballwechseln demütig wieder zu verlassen. Doch was als bittere Vorführung anfing, schlug schnell in Verführung um.
Zurück in Deutschland fand der Geschäftsführer einer Baufirma beim SC Condor am Berner Heerweg einen Verein, der nicht nur den Platz sondern auch die Phantasie für Padelsport in Hamburg hatte. Da ein Outdoor-Court c.a. 60.000 Euro kostet, gründete Tim eine Facebook-Gruppe und fand auf diese Weise 50 Enthusiast:innen, die mit ihm den Court sprichwörtlich aus dem Boden stampften und somit finanzierbar machten.
Aufgrund dieser Erfahrung ist Tim Neidhardt inzwischen ein gefragter Ansprechpartner für Vereine, die ebenfalls mit Padel liebäugeln. Denn Padel ist in seiner Mischung aus Squash und Tennis eine der größten Wachstumssportarten in Nordeuropa. Zuletzt hat der Club an der Alster 2020 zwei Courts an der Hallerstrasse eingeweiht.
Gründe für den Padel-Boom gibt es viele: Anfänger:innen finden dank kurzer Schläger und weicher Tennisbälle schnell den Einstieg, tenniserfahrene Spieler:innen begeistern sich an den zumeist spektakulären, von Lobs und Smashes geprägten Ballwechseln. Zusätzlich erhöht wird der Spaßfaktor dadurch, dass Padel nur im Doppel gespielt wird.
Im Padel auf Leistungsniveau kommt es dabei vorrangig auf Spielverständnis und Stellungsspiel an, weshalb die besten Spieler:innen zumeist älter und erfahrener sind.
Mit Niklas Korff und Axel Irmer gehören aktuell zwei Herren des SC Condor zu den Deutschen Top Ten, bei den Damen gelingt dies Johanna Große Daldrup und Estrella Parejo Ramos.
Zudem hat der SC Condor mit Lennart Samuelsen (33) aus Ammersbek einen aktuellen Nationalspieler in seinen Reihen. Womit sich der Kreis schließt, denn die diesjährige Europameisterschaft fand wo statt? Natürlich in Marbella!
Kurzinfo:
Wer Padel ausprobieren möchte, kann dies nach vorangegangener Anmeldung immer Donnerstags von 18:00 – 22:00 Uhr im Rahmen des Open Play tun. Im Preis von 15 Euro sind Platzmiete, Trainer, Schläger und Bälle inbegriffen.
Spitzensport in Farmsen: am 11. September gastiert die German Pedal Series mit einem 1000er Turnier beim SC Condor!
www.condorpadel.de